Donnerstag, 13. Februar 2020

Intelligente Messsysteme gehen an den Start

Bereits seit 2017 rüsten die Stadtwerke Saarbrücken Haushalte für das Stromnetz der Zukunft um. An rund 13.000 der insgesamt 130.000 Messstellen wurden seitdem die bisherigen mechanischen Stromzähler durch „Moderne Messeinrichtungen“, digitale Stromzähler, ersetzt. Nun beginnt auch der verpflichtende Einbau der sogenannten „Intelligenten Messsysteme“ (iMSys). Dies fast zwei Jahre später als ursprünglich geplant.  Grund hierfür waren langwierige Genehmigungsverfahren der Geräte.

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Ab Februar 2020 gehen intelligente Messsysteme an den Start. - co.met

Ab Februar 2020 gehen intelligente Messsysteme an den Start. - co.met

Ab Februar 2020 gehen intelligente Messsysteme an den Start. - co.met

Seit dem 31. Januar 2020 besteht die gesetzliche Verpflichtung, bei Stromkunden mit mehr als 6.000 Kilowattstunden Stromverbrauch pro Jahr sowie Kunden mit Erzeugungsanlagen mit mehr als 7 Kilowatt Einspeiseleistung sogenannte „Intelligente Messsysteme“ einzubauen. Bei Kunden mit einem geringeren Verbrauch wird in Abstimmung mit den Stadtwerken entschieden, ob ein Einbau der Systeme sinnvoll ist. Kunden, die von einem Austausch des Messsystems betroffen sind, werden schriftlich informiert.

Intelligente Messsysteme bestehen aus grundsätzlich zwei Elementen: Einer (oder mehreren) Modernen Messeinrichtungen und einem sogenannten Smart Meter Gateway (= Modul zur sicheren Datenübertragung). Dieses Modul übermittelt Messwerte aus angeschlossenen digitalen Stromzählern verschlüsselt an die Stadtwerke und kann zudem zukünftig datensicher Steuerfunktionen zum Beispiel beim Betrieb von Ladesäulen übernehmen. Mit dem Einbau eines intelligenten Messsystems entfällt beispielsweise der Hausbesuch von Ablesern und zudem besteht für Kunden die Möglichkeit, die jeweiligen Verbrauchsdaten am System selbst beziehungsweise in einem Online-Portal der Stadtwerke abfragen zu können.

Die für die Kunden entstehenden Kosten sind bundesweit einheitlich und gesetzlich geregelt. Genauere Informationen zur Preisgestaltung sind unter www.sw-sb.de/digitale_energiewende zu finden.


Zusatzinformation

Warum werden die Stromzähler gewechselt?

Der Bund hat das „Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“ beschlossen. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung steigt kontinuierlich an. Immer mehr Stromverbraucher sind zugleich auch Produzenten. Das führt dazu, dass Stromerzeugung, Verbrauch und Stromnetze miteinander verknüpft werden müssen, um das Stromnetz stabil zu halten.

Was kann die neue Technik und was bringt sie mir?

Bei den neuen digitalen Zählern wird in „Moderne Messeinrichtungen“ und „Intelligente Messsysteme“ unterschieden. „Eine moderne Messeinrichtung ist ein digitaler Stromzähler, der die Stromverbrauchsdaten speichert und auf seinem Zähler-Display darstellen kann“, erklärt Peter Backes, Geschäftsführer des Metering-Dienstleisters co.met. Der Kunde kann sich bei Bedarf für die letzten 24 Monate seinen Stromverbrauch tages-, wochen-, monats- und jahresbezogen direkt an der Messeinrichtung anzeigen lassen.

„Wird diese moderne Messeinrichtung um eine Kommunikationseinheit – das Smart-Meter-Gateway – ergänzt, spricht man von einem intelligenten Messsystem. Diese Messsysteme speichern und übermitteln die Messdaten in festlegbaren Intervallen per Datenfernübertragung an den Messstellenbetreiber“, so Backes.  Eine Ablesung vor Ort ist nicht mehr notwendig.

Wer ist von der Umstellung der Stromzähler betroffen?

Bei allen Stromkunden in ganz Deutschland werden bereits seit dem Sommer 2017 sukzessive moderne Messeinrichtungen eingebaut. Bis zum Jahr 2032 werden so sämtliche bisherigen Stromzähler in Deutschland ausgetauscht. Dies geschieht im Zuge von erforderlichen Zählerwechseln in Folge des Ablaufs der Zulassungszeit des bisherigen Zählers und auch bei Neu- und Umbauten an Kundenanlagen.

Der Einbau intelligenter Messsysteme soll ebenfalls bis 2032 abgeschlossen sein und folgt einem genauen, seitens des Gesetzgebers, vorgegeben Plan.

Wie sicher sind meine Daten?

Die Anforderungen an den Datenschutz und -sicherheit sind gesetzlich geregelt sind sehr streng. Diese sind in Deutschland deutlich schärfer als in anderen Ländern der Europäischen Union - mit den weltweit höchsten Anforderungen.

Wann wird mein Stromzähler gewechselt?

Seit dem Sommer 2017 kommen im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Saarbrücken Netz moderne Messeinrichtungen zum Einsatz. Ab Februar 2020 beginnt der Einbau der intelligenten Messsysteme. Die Kunden werden schriftlich vorab informiert. Danach folgt ein Schreiben mit dem konkreten Termin für den Austausch.

Was kostet mich der neue Stromzähler?

Abhängig vom Verbrauch beziehungsweise der Einspeiseleistung hat der Gesetzgeber die Preise mit Obergrenzen festgelegt. Diese finden sich hier: www.sw-sb.de/digitale_energiewende.

 

 

Intelligentes Messsystem
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