Mittwoch, 29. Januar 2020

Blick hinter die Kulissen - Das Saarbrücker Trinkwassersystem

Kontinuierliche Laborprüfungen belegen eine sehr gute Qualität des Trinkwassers der Stadtwerke Saarbrücken. „Nur die kontinuierliche Instandhaltung und Erneuerung der Infrastruktur mit Investitionen in das Trinkwassersystem sichert diesen hohen Standard“, sagt Franz-Josef Johann, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Saarbrücken Netz. In den letzten zehn Jahren betrugen die Kosten für das Saarbrücker Trinkwassersystem durchschnittlich 6,7 Millionen Euro pro Jahr. In 2018 beliefen sich die Gesamtkosten des Trinkwassersystems auf 7,7 Millionen Euro. Davon flossen rund vier Millionen Euro in die Erneuerung des Trinkwassernetzes. Überdurchschnittlich hoch werden die Investitionen in 2019 sein. Dafür sind 7,1 Millionen Euro geplant.

Rohr ist nicht gleich Rohr

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Franz-Josef Johann, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Saarbrücken Netz AG - Stadtwerke Saarbrücken / Iris Maurer

Franz-Josef Johann, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Saarbrücken Netz AG - Stadtwerke Saarbrücken / Iris Maurer

Franz-Josef Johann, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Saarbrücken Netz AG - Stadtwerke Saarbrücken / Iris Maurer

Wie in allen Städten Deutschlands ist das Saarbrücker Leitungsnetz sehr heterogen und historisch gewachsen. Es wurden über die Jahrzehnte verschiedene Materialien wie Grauguss, duktiler Guss, Stahl und Kunststoff eingebaut. Allein zwischen 1950 und bis Ende der 1960er Jahre wurde das Saarbrücker Rohrsystem um 350 Kilometer Länge ausgebaut beziehungsweise erneuert. Das entspricht 40 Prozent des heutigen Trinkwassernetzes. Bis Ende der 1960er Jahre wurden hauptsächlich Graugussleitungen verlegt. Ende der 1960er Jahre lösten duktile Gussleitungen Graugussrohre ab. Im Kunststoffbereich wurden ursprünglich hauptsächlich PVC-Rohre (Polyvinylchlorid) eingesetzt. Seit Anfang der 1990er Jahre kommen vor allem im Hausanschlussbereich PE-Rohre (Polyethylen) zum Einsatz.

„Für den Rohrwerkstoff duktiles Gusseisen, der hauptsächlich für die Versorgungsleitungen verwandt wird, spricht seine Langlebigkeit und damit seine über Generationen andauernde Zuverlässigkeit. Die technische Nutzungsdauer dieser Rohre kann bis zu 140 Jahre betragen“, erklärt Hans-Werner Bouillon, Fachbereichsleiter Assetmanagement bei den Stadtwerken. Der überwiegende Teil der in Saarbrücken verbauten Leitungen besteht aus duktilem Gusseisen (45,6 %) und Grauguss (37,4 %). Wenngleich die meisten größeren Schäden der letzten Jahre an den älteren Leitungen zu verzeichnen waren, ist der überwiegende Teil dieser Leitungen dennoch unauffällig. Wo immer es möglich und sinnvoll ist, ersetzen die Stadtwerke Saarbrücken sukzessive die alten Rohrsysteme im Saarbrücker Versorgungsnetz durch duktile Gusseisenrohre.

Ursache des großen Rohrbruchs im Meerwiesertalweg 2017 waren Korrosionsschäden sowie Materialermüdung durch Spannungen. Der Bruch an der Hauptversorgungsleitung im Bliestal 2018 ist auf mechanische Belastungen durch Bodenbewegungen zurückzuführen. Die Ursache des Rohrbruchs in der Straße Am Kieselhumes Ende 2019 hatte - wie letzte Woche vom TÜV mitgeteilt - mehrere Ursachen. Neben Korrosionsschäden waren mechanische Belastungen durch Spannungen sowie Material- und Produktionsfehler für den Bruch verantwortlich.

Ein Blick in die Statistik: niedrige Schadensrate

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Stadtwerke Saarbrücken Netz AG

Stadtwerke Saarbrücken Netz AG

Stadtwerke Saarbrücken Netz AG

Der Fachverband DVGW veröffentlicht seit 1997 eine Netz- und Schadensstatistik Wasser auf Länderebene. Die ausgewerteten Daten belegen die Sicherheit der öffentlichen Wasserversorgung in Deutschland. Das Saarland liegt mit einer Schadensrate (Schäden pro Kilometer) von 0,10 nach dem DVGW-Regelwerk im Bereich „niedrig“ für den Zeitraum 2013 bis 2015.

Die Schadensquote für Saarbrücken bewegt sich zwischen 0,14 in 2010 bis 0,10 in 2018. In 2019 verzeichneten die Stadtwerke eine Schadensquote von 0,12.

 

(Quelle Grafik DVGW)