Dienstag, 9. Mai 2017

Stadtwerke Saarbrücken wechseln 13.000 Stromzähler

Das Stromnetz der Stadtwerke Saarbrücken ist 2.100 Kilometer lang. In den kommenden drei Jahren werden die Stadtwerke zehn Prozent der rund 130.000 Stromzähler wechseln. Gründe dafür sind ein 2016 verabschiedetes Bundesgesetz und ein technischer Fortschritt in der Messtechnik.

Warum werden die Stromzähler gewechselt?

Der Bund hat das „Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“ beschlossen. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung steigt kontinuierlich an. Immer mehr Stromverbraucher sind zugleich auch Produzenten. Das führt dazu, dass Stromerzeugung, Verbrauch und Stromnetze miteinander verknüpft werden müssen, um das Stromnetz stabil zu halten.

Was kann die neue Technik und was bringt sie mir?

Bei den neuen digitalen Zählern wird in so genannte „moderne Messeinrichtungen“ und „intelligente Messsysteme“ unterschieden. „Eine moderne Messeinrichtung ist ein digitaler Stromzähler, der die Stromverbrauchsdaten speichert und auf einem Display darstellt“, erklärt Peter Backes, Geschäftsführer des Metering-Dienstleisters co.met. Der Kunde kann sich bei Bedarf für die letzten 24 Monate seinen Stromverbrauch tages-, wochen-, monats- und jahresbezogen direkt an der Messeinrichtung anzeigen lassen.

„Wird diese moderne Messeinrichtung um eine Kommunikationseinheit – das sogenannte Smart-Meter-Gateway – ergänzt, spricht man von einem intelligenten Messsystem. Diese Messsysteme speichern und übermitteln die Messdaten in festlegbaren Intervallen per Datenfernübertragung an den Messstellenbetreiber“, so Backes.  Ein Ablesung vor Ort ist nicht mehr notwendig.

 

Wer ist von der Umstellung der Stromzähler betroffen?

Bei allen Stromkunden in ganz Deutschland werden ab Sommer 2017 sukzessive moderne Messeinrichtungen eingebaut. Bis zum Jahr 2032 werden so sämtliche bisherigen Stromzähler in Deutschland ausgetauscht. Dies geschieht im Zuge von erforderlichen Zählerwechseln in Folge des Ablaufs der Zulassungszeit des bisherigen Zählers und auch bei Neu- und Umbauten an Kundenanlagen.

Der Einbau intelligenter Messsysteme hingegen erfolgt stufenweise. Stromkunden mit hohem Verbrauch und Betreiber größerer Energieerzeugungsanlagen werden beim Einsatz der intelligenten Messsysteme eine Vorreiterrolle übernehmen. Der hier die erwarteten Einsparpotenziale am größten sind. Ab 2017 erhalten daher zunächst Stromkunden, die in den vergangenen drei Jahren im Schnitt mehr als 10.000 Kilowattstunden pro Jahr verbraucht haben, sukzessive ein intelligentes Messsystem. Gleiches gilt bei Stromerzeugern mit Photovoltaik- oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen ab sieben Kilowatt installierter Leistung. Ab dem Jahr 2020 werden dann auch Stromkunden mit einem jährlichen Aufkommen von mehr als 6.000 Kilowattstunden sukzessive mit intelligenten Messsystemen ausgerüstet.  Für alle, die an die Datenübertragung angeschlossen sind, entfällt das Ablesen der Zähler am Jahresende.

Wie sicher sind meine Daten?

Die Anforderungen an den Datenschutz und -sicherheit sind gesetzlich geregelt.  Die Bestimmungen für Datenschutz und Datensicherheit sind streng. Diese sind in Deutschland deutlich schärfer als in anderen Ländern der Europäischen Union - mit den weltweit höchsten Anforderungen.

Wann wird mein Stromzähler gewechselt?

Ab Sommer 2017 kommen im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Saarbrücken Netz moderne Messeinrichtungen zum Einsatz. Voraussichtlich beginnt der Einbau intelligenter Messsysteme gegen Ende 2017. Die Kunden werden schriftlich informiert. Danach folgt ein Schreiben mit dem konkreten Termin für den Austausch.

Was kostet mich der neue Stromzähler?

Abhängig vom Verbrauch beziehungsweise der Einspeiseleistung hat der Gesetzgeber die Preise mit  Obergrenzen festgelegt. Für moderne Messeinrichtungen liegt die Grenze bei 20 Euro brutto im Jahr. Die Preise für intelligente Messsysteme sind nach Verbrauch bzw. Einspeiseleistung  gestaffelt und beginnen mit 23 Euro brutto im Jahr.